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Sonnenuntergang auf dem Heitern, Oktober 2016

Donnerstag, 11. Juni 2015

Ja, die Sache mit dem Laktat...

Ich weiss, ich habe es euch ja schon lange versprochen... Der Bericht über das Laktat. Aber schliesslich heisst es ja: was lange währt wird endlich gut. ;o) Und da ich immer noch ziemlich unter dem Froschhüpf-Muskelkater von Montag leide, ist jetzt genau der richtige Moment für diesen Beitrag.
Also, ganz einfach gesagt ist Laktat mehr oder weniger ein Synonym für Milchsäure. Aber was sagt der Laktatwert eigentlich aus? Ja wohl kaum den Milch-Anteil in unserem Körper. Nein! Hier die Erklärung:

Die grundlegende Energieversorgung unseres Organismus erfolgt über die Muskelzellen. Bei geringer Aktivität erfolgt die Energiebereitstellung für die Muskeln hauptsächlich über den aeroben Stoffwechsel. Der über normale Atmung aufgenommene Sauerstoff ist ausreichend für die bestehenden Anforderungen des Körpers. In diesem Bereich wird Laktat auch nur in geringen Mengen produziert und kann mühelos wieder abgebaut werden. Der Abbau des Laktats erfolgt in den Organen, vorwiegend der Leber.
Erhöhen wir jedoch die Intensität des Trainings in den anaeroben Bereich und darüber hinaus, so benötigt der Körper automatisch mehr Energie, womit der Anteil des anaeroben Stoffwechsels zunimmt. Die in den Kohlehydratspeichern des Körpers gespeicherte Energie wird verstärkt freigesetzt, was eine höhere Laktatproduktion zur Folge hat. Wird nun zu viel Laktat produziert, sind die Organe nicht mehr in der Lage, das Laktat abzubauen. Die Folge davon ist eine Übersäuerung der Muskelzellen, welche wir bereits während dem Training spüren. Bei unserem Froschhüpf-Event von Montag haben die Meisten wohl bereits nach der ersten Runde ihre übersäuerten Muskeln gespürt...

Noch etwas zu den Laktatwerten und deren Bedeutung.
Beim Training im aeroben Bereich liegt der Laktatwert optimalerweise bei ca. 2 mmol/l (Millimol pro Liter). Trainieren wir an der Schwelle vom aeroben zum anaeroben Leistungsbereich, so bewegt sich der Laktatwert zwischen 2 und 4 mmol/l. Die Laktatproduktion und der Abbau sind hier gerade noch ausgeglichen. Überschreiten wir nun aber die anaerobe Grenze, so erhöht sich auch der Laktatwert auf über 4 mmol/l.
Mein Laktatwert beim Selbsteinschätzungslauf anlässlich der Ladies' Days lag bei 5,9, was doch recht hoch ist. Ich spürte aber glücklicherweise keine Übersäuerung. Ob das daran lag, dass wir nur eine kurze Strecke absolvierten weiss ich nicht.

Ist ein Laktattest zwingend notwendig?
Nein - das denke ich absolut nicht. Ich fand es zwar spannend, als wir in Valbella unseren Laktatwert messen konnten, aber zwingend notwendig ist es sicher nicht. Es soll sogar Profisportler geben, die noch nie einen Laktattest gemacht haben - und doch mischen sie erfolgreich vorne mit.

Ich bin ja keine Medizinerin. Und das Thema Laktat ist extrem breit abgestuft. Ich habe mich hier auf die Trainings-Stufe beschränkt und versucht, mich möglichst kurz zu halten. Aber ich hoffe, ich konnte euch trotzdem aufzeigen, was der Laktatwert in etwa ist! Sonst bin ich selbstverständlich offen für eure Fragen!

Bei mir gehts heute Abend wieder ins profeel outdoor training. Bin ja gespannt, was mein Muskelkater bis dahin macht... ;o)

Ich wünsche euch einen schönen Tag!
Liebe Grüsse, Susanne

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