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Sonnenuntergang auf dem Heitern, Oktober 2016

Montag, 12. Oktober 2015

Mein erster Halbmarathon...

...und ein unglaubliches, unbeschreibliches Glücksgefühl!

Aufmerksame Blog-Besucherinnen und -Besucher haben es gesehen: der Countdown, der in den letzten gut neun Monaten zuoberst in meinem Blog war, ist weg. Und das hat seinen guten Grund!
Ich habe mein Grossprojekt Halbmarathon Hallwilerseelauf 2015 am Samstag erfolgreich abgeschlossen. Und selbstverständlich will ich euch darüber berichten.
Eigentlich wollte ich euch ja auch allgemein über meinen Samstag schreiben. Aber ich glaube, ich beschränke mich einfach auf den Lauf und das direkte Drumherum. Sonst werdet ihr dann gar nicht mehr fertig mit Lesen... ;o)

Kurz vor dem Start traf ich nebst Babs und Toni, meinen persönlichen Laufbegleitern, auch noch Christoph und Marinete, die mir viel Glück für den Lauf wünschten. Während sie im Ziel auf mich warteten, fuhren Babs und Toni die Strecke mit dem Bike ab. So mussten sie nie einen Parkplatz suchen und konnten mich unterwegs immer wieder anfeuern. Vor dem Start hat Babs mir fünf farbige Armbändeli über die Hand gestreift.
Jedes Mal, wenn wir uns wieder trafen, habe ich ihr ein Bändeli gegeben. Das letzte dann im Ziel. Das war für mich jedes Mal eine kleine Motivationsspritze, zu sehen, dass es immer weniger werden. :o) Aber bis zum Ziel war es ja dann doch noch ein bisschen, nicht wahr.

Um Punkt 14.16 Uhr fiel der Startschuss. Zuerst ging es rund sechs Kilometer auf der Strasse vom Dorf Beinwil nach Mosen und weiter zum See. Und schon in Mosen konnte ich Babs mein erstes Bändeli abgeben. Ich reihte mich beim Start ziemlich weit hinten ein und behielt diese Position dann auch. Ich lief immer in einer kleinen Gruppe mit. Die ersten sechs Kilometer gingen auch ziemlich locker. Es ging ja auch immer ein bisschen runter oder geradeaus. Mein zweites Bändeli konnte ich Babs irgendwo um Aesch rum abgeben. Wo genau weiss ich leider nicht mehr. 
Ich wusste, dass mich unterwegs immer wieder Leute erwarten, was mich natürlich auch motiviert hat. Bei der Seerose warteten wieder meine Eltern, Babs und Toni auf mich. Knapp zehn Kilometer und das dritte Bändeli weg. :o)
Mami klatscht mich bei der Seerose ab
Kurz darauf, beim Seebad Tannwil, standen Alexandra und Sandra und feuerten mich an. Merci euch beiden!
Kurz vor dem Schloss Hallwyl, bei circa Kilometer 14, fing mein Knie so langsam aber sicher wieder zu zwicken an. Und ab da musste ich leider immer wieder Lauf-Strecken einlegen. Einmal fragte mich eine Samariterin sogar, ob ich mit ihr mit dem Auto zum Ziel fahren wolle. Nein nein, alles gut! Ich mache weiter! Wie sagt man so schön? Indianer kennen keinen Schmerz. Und Squaws schon gar nicht! Also auf die Zähne beissen und weiter gehts. Beim Schloss Hallwyl warteten dann wieder Mam, Paps, Babs und Toni auf mich. Und mein viertes Bändeli wechselte von meinem an den Arm von Babs.
"Ankunft beim Schloss Hallwyl"
Was mir extrem gut getan hat: Mam hat mich immer abgeholt und ist ein paar Schritte mit mir gelaufen. Dann hat Babs übernommen und ist ein paar Meter mit mir gejoggt. Und sie hatte jedes Mal genau die richtigen Motivations-Worte für mich parat. Auf der Strasse hinter dem Schloss Hallwyl hab ich plötzlich meinen Namen aus einem Auto rufen gehört. Domi und HaPe haben einen Parkplatz gesucht und wir haben und just im richtigen Moment getroffen. Ich meine, ich lief vielleicht drei bis vier Meter entlang der Strasse - und genau in diesem Moment fahren sie vorbei. Super Timing, oder?
Und hier hab ich das Schloss Hallwyl bereits hinter mir gelassen
Ja, und da blieb nur noch ein Bändel an meinem Handgelenk. Ein schönes Gefühl! Und ich wusste, dass ich noch rund sieben Kilometer vor mir habe. Mein Knie schmerzte zwar ziemlich heftig, aber hey - zwei Drittel hab ich geschafft! Dann schaff ich auch den Rest noch! Ich war dann halt immer mehr marschierend unterwegs und büsste dadurch recht viel Zeit ein...

Und da kam es: das Schild, das mir sagte, dass ich 19 Kilometer geschafft habe. Jupiiiii! Und hier warteten Domi und HaPe auf mich. Sie haben ein kurzes Filmchen gedreht:

Aber ich sag euch eins: Die letzten beiden Kilometer, die haben sich extrem in die Länge gezogen! Es kam mir vor, als wollten sie gar nicht mehr enden. Und dann immer wieder marschieren zwischendurch. Da kam es mir sowieso lange vor.
Ich blieb auf dem vorletzten Kilometer immer hinter einer Dreiergruppe. Aber als ich das 20-Kilometer-Schild sah konnte ich nicht mehr zurück bleiben und lief an ihnen vorbei. Dann hatte ich während einem guten halben Kilometer ein Pärchen vor mir. Und plötzlich taucht vor mir das Schild "Noch 500 Meter bis zum Ziel" auf und da konnte mich nichts mehr bremsen. Ich liess auch das Pärchen hinter mir, ignorierte den Schmerz in meinen Knien und rannte dem Ziel entgegen.
Der Moment, wenn der Speaker deinen Namen ausruft: Einfach unglaublich! Und Ansporn pur. Noch ein paar wenige Meter und es war geschafft.
Abklatsch mit Babs und Toni vor der Ziellinie
Im Ziel angekommen war ich einfach nur überwältigt. Die Gefühle, die da in einem abgehen, die kann man schlichtweg nicht in Worte fassen! Man muss es erleben. Hinter der Ziellinie warteten ein paar Helfer und nahmen den Chip entgegen, der an der Startnummer befestigt war. Ich war so von meinen Gefühlen überwältigt, dass ich den Helfer einfach umarmte.
Nachdem ich den Chip los war ging ich auf direktem Weg zu Babs und fiel ihr in die Arme.
Man sieht es meinem Gesichtsausdruck an, die Tränen liefen...
Selbstverständlich waren auch Mam (sie kam mir vor der Ziellinie auch noch entgegen um wieder ein paar Schritte mit mir zu laufen) und Paps da. Und dann kamen noch Christoph und Marinete und Domi und HaPe. Und es gab ein Massen-Heulen. ;o) Dann kamen auch noch Evi und Reto, die den Halbmarathon auch liefen, und das Umarmen und Gratulieren ging weiter.
Und hier nun einfach noch ein paar Eindrücke vom Hallwilerseelauf, bevor ich weiter schreibe.
Selbstverständlich - ihr kennt mich ja - gibt es das Ganze auch in Video-Form.

Ich habe ja immer gesagt, dass ich mir keine "Zielzeit" setze, sondern dass ich einfach im Ziel ankommen will und auch noch fähig sein will, einen Satz zu sprechen. Und ich habe euch in meinen letzten Posts immer wieder geschrieben, dass ich es in rund 2:15 bis 2:30 schaffen sollte. Und das hab ich auch geschafft. Für die 21.1 Kilometer benötigte ich 2:28:58,7. Und ich war sooo happy! Da ich zweimal bei einem Verpflegungsstand kurz Halt gemacht habe, zeigt meine Nike Running App eine etwas kürzere Zeit an. Aber nur minim. ;o)
Und selbstverständlich zeige ich euch hier gerne mein Finisher-Diplom!
Ja, das war er, mein erster Halbmarathon. Ein wunderschönes Gefühl! Obwohl ich meine Beine kaum mehr bewegen kann vor lauter Muskelkater. Aber das gehört ja auch dazu. Eines ist für mich aber sonnenklar: Mein letzter Halbmarathon war das definitiv nicht!

Den Abend liess ich dann mit lieben Leuten bei einem leckeren Nachtessen im Restaurant Sarengo in Sursee ausklingen. Wir haben viel gelacht, viel gegessen, leckeren Wein getrunken und einfach das Zusammensein genossen.

Der Halbmarathon war ja das Weihnachtsgeschenk von Babs. Ich muss sagen, ich habe noch nie ein Geschenk erhalten, für das ich selber so viel investieren musste. Sei es nun Zeit, Schweiss oder Geld. Aber ich weiss auch nicht, ob ich je ein so tolles Geschenk erhalten habe! Merci  nochmals von ganzem Herzen, Babs!

Ab heute werde ich wieder mit dabei sein im profeel outdoor training. Ich freu mich schon riesig, auch wenn ich nicht weiss, ob ich dann wirklich alles mitmachen kann. Aber egal! Dabei sein ist alles! :o)

Ich wünsche euch einen guten Start in die neue Woche und grüsse euch lieb!
Euer Running Bunny Susanne

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